Ein Original, so kann man Anna Hessler-Angerer nennen: unverwechselbar und unglaublich vital mit ihren 100 Jahren.

Die Gottesdienste und den Pfarrheurigen am Pfingstsonntag und -montag hat sie freudig mitgefeiert.

Still war sie in der Nacht vom Pfingstdienstag auf Mittwoch verstorben, ganz ruhig und in Frieden – genauso hatte sie immer darum gebetet.

Ihr Begräbnis wurde zu einem wahrhaftigen Hoffnungsgottesdienst und Abschiedsfest für sie.

Schon bei der Betstunde, die Ricarda und Peter Holik gestalteten, brachte die katholische Frauenbewegung, der sie Jahrzehnte angehörte und die sie auch lange Zeit leitete, mit dem “Brief einer Hunderjährigen” ein berührendes Zeugnis von Annerl selber ein. Die früheren Pfarrer von Hadersdorf Matthias Roch und Franz Ofenböck, die mit ihr in der Pfarre zusammengearbeitet hatten, leiteten den Gottesdienst in der Kirche, Pfarrer Ernst Steindl beschloss die Feier auf dem Friedhof.

Den Menschen in einer beherzten Offenheit zugewandt, mit klarem Verstand, heiterem Wesen und aufrichtigem Interesse, mit Fleiß und Disziplin und einer spirituellen Wachheit, voll Dankbarkeit in allen Lebenslagen und Humor, der ihr vieles bewältigen half, beharrlich im Guten, erfüllt von einem unerschütterlichen Gottvertrauen, so hat sie – vor allem auch im Alter – mit ihrem ganzen Leben von Gott erzählt, gerne ihre Freude am Glauben und ihre religiösen Fragen mit anderen geteilt und Zeugnis gegeben davon, wie ihr Glaube sie trägt. 

So bleibt sie uns in Erinnerung, so bleibt sie uns Vorbild, so bleiben wir ihr betend im Gedenken verbunden. 

(Ernst Steindl, Jakob Winkler)

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